Der Meisterkurs ist zum Teil mit hohen Kosten verbunden. Neben den eigentlichen Kurskosten kommen meist noch finanzielle Einschränkungen dazu. Unter Umständen müssen auch Kosten für Lehrmaterialien und Nachhilfe aufgebracht werden. Aber keine Angst! Es gibt eine ganze Reihe an finanziellen Unterstützungsmaßnahmen. Neben den Krediten kann die Ausbildung auch über Bildungsprämien oder Bildungsscheine erfolgen. Manche Lehranstalten bieten auch für bestimmte Gruppen besondere Rabatte an.
Aufstiegs-BAföG
Der Aufstiegs-BAföG ist einer der häufigen Unterstützungsmaßnahmen, die für den Meisterkurs in Anspruch genommen werden. Er ist eine staatliche Förderung, die nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) erfolgt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung angeboten wird. Die Förderung ist für Fachkräfte bestimmt.
Voraussetzung
Der Aufstiegs-BAföG soll Menschen helfen sich auf die Meisterprüfung vorzubereiten. Wer ihn erhalten will, muss entsprechende Qualifikationen vorweisen können. In jedem Fall ist eine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich. Alternativ wird auch eine mehrjährige Berufserfahrung mit entsprechender Praxis anerkannt. Es gibt keine Alters- oder Vermögensbeschränkungen für den Erhalt des Aufstiegs-BAföG. Auch die Höhe des Einkommens oder weitere Einkommen sind unabhängig.
Das beinhaltet der Aufstiegs-BAföG
Es wird ein Zuschuss in Höhe von 30,5 % der Kursgebühren gewährt. Die übrigen Kosten werden innerhalb eines Darlehens übernommen. Teilnehmer, die am Ende erfolgreich die Prüfung bestehen, bekommen eine Darlehensermäßigung von 25 %. Das bedeutet, dass 25 % des Darlehens nicht zurückgezahlt werden müssen. Die Dauer der Förderung ist vom jeweiligen Kurs abhängig. Bei Teilzeitkursen kann eine Unterstützung bis 48 Monaten erfolgen. Vollzeitkurse werden in der Regel bis zu 24 Monate gefördert.
Beantragung
Der Aufstiegs-BAföG kann bei der zuständigen lokalen Behörde gestellt werden. Zuständig ist je nach Region und Bundesland das Amt für Ausbildungsförderung oder das Schulverwaltungsamt. Weitere Auskünfte erteilt auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
KfW Darlehen
Das KfW Darlehen wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gewährt. Das Darlehen gliedert sich in zwei Teile: 60 % des Darlehens wird im Rahmen eines Kredites bereitgestellt. 40 % werden als Zuschuss vergeben.
Voraussetzung
Das Darlehen wird für eine ganze Reihe an Weiterbildungsmaßnahmen gewährleistet. Für die Finanzierung des Meisterkurses sind in der Regel die gängigen Zulassungsvoraussetzungen für den Kurs maßgeblich. Die Bewilligung ist unabhängig vom Einkommen und vom Alter.
Das beinhaltet das KfW-Darlehen
Das Darlehen bietet einen effektiven Jahreszins von 0,76 %. Für den Erhalt ist keine Sicherung notwendig. Viele angehende Meister entscheiden sich für diese Finanzierungsmaßnahme, da es lukrative Leistungserlasse gibt. Wer die Meisterprüfung erfolgreich abschließt, bekommt einen Nachlass in Höhe von 40 %. Der Rabatt bezieht sich auf die noch nicht zurückgezahlten Kreditleistungen der Prüfungsgebühren und den Lehrgangskosten. Darlehen, die für die Unterstützung des Lebensunterhaltes gewährt wurden, werden nicht berücksichtigt. Für den Erhalt des Rabattes muss eine Kopie des Prüfungszeugnisses vorgelegt werden. Wer sich nach der Meisterprüfung selbstständig macht, der darf sich ebenfalls über Rabatte freuen. Der Rabatt wird innerhalb eines Existenzgründererlasses gewährleistet. Auch dieser Rabatt bezieht sich ausschließlich auf die Kurs- und Prüfungsgebühren. Er ist aber an bestimmte Fristen gebunden. So muss zwingend der Abschluss der Prüfung erfolgt sein und die Existenzgründung muss innerhalb von drei Jahren nach der Meisterprüfung erfolgen. Für den endgültigen Erhalt muss das gegründete Unternehmen ein Jahr vom Prüfling selber erfolgreich geführt werden. Auch die komplette unternehmerische Verantwortung muss beim Kreditbezieher liegen. Unter bestimmten Umständen und nach genauer Prüfung kann ein Darlehenserlass bis zu 66 % gewährt werden.
Beantragung
Die Beantragung dieses Darlehens erfolgt in mehreren Schritten. Der Basis-Antrag wird direkt beim zuständigen Amt für Ausbildungsförderung gestellt. Die Beantragung kann direkt beim Amt oder online gestellt werden. Das Amt selber entscheidet über die Genehmigung des Antrages. Kommt es zur Genehmigung, dann wird der Antragssteller unmittelbar informiert. Der Zuschuss wird dann direkt vom Land auf das Konto überwiesen. Das eigentliche Darlehen erfolgt aber über die Bank. Das Amt gibt die Daten an die KfW weiter. Ab der Weitergabe bleiben drei Monate um den endgültigen Darlehensvertrag abzuschließen.
Bildungsprämie
Die Bildungsprämie wird aus den Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Verbindung mit dem Sozialfonds der Europäischen Union gewährt.
Das beinhaltet die Bildungsprämie
Die Bildungsprämie wird für individuelle Weiterbildungsmaßnahmen bewilligt. Die Prämie beträgt 50 % der Kursgebühren. Aber aufgepasst! Die maximale Gesamthöhe liegt bei 500 Euro.
Voraussetzungen
Für den Erhalt der Prämie muss die wöchentliche Weiterbildungszeit bei mindestens 15 Stunden liegen. Das zu versteuernde Einkommen darf die jährliche Höhe von 20.000 Euro nicht überschreiten. Bei Ehepartnern liegt die Obergrenze bei 40.000 Euro. Der Antrag kann nur von deutschen Staatsbürgern gestellt werden. Alternativ wird Ausländern eine Prämie gewährt, wenn sie eine uneingeschränkte Arbeitserlaubnis für Deutschland haben.
Antragstellung
Die Antragstellung erfolgt über eine lokale Beratungsstelle. Eine Liste der Beratungsstellen findet man online unter bildungspraemie.info.
Begabtenförderung
Besonders gute Gesellen können eine Begabtenförderung für den Meisterkurs beantragen. Die Begabtenförderung ist ein Förderprogramm der Bundesregierung. Die finanzielle Unterstützung beträgt bis zu 6000 Euro und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bereitgestellt. Alle Mittel, die aus der Begabtenförderung zur Verfügung gestellt werden, müssen nicht zurückgezahlt werden. Zudem werden sie unabhängig vom Einkommen oder von den eigenen Vermögenswerten gezahlt.
Voraussetzung
Die Begabtenförderung hat eine Altersbeschränkung von 25 Jahren. In Ausnahmefällen werden auch Antragsteller bis 27 Jahren berücksichtigt. Für die Beantragung ist ein Berufsabschluss erforderlich mit der Abschlussprüfungsnote gut oder besser. Zudem müssen Bewerber an Leistungswettbewerben teilgenommen haben. Alternativ wird auch ein Empfehlungsschreiben der Berufsschule oder des Ausbildungsbetriebes akzeptiert.
Antragstellung
Die Antragstellung erfolgt bei einer zuständigen Stelle der lokalen Kammer. Weitere Auskünfte erteilt die Stiftung für Begabtenförderung.
Bildungsgutschein
Der Bildungsgutschein ist eine finanzielle Fördermöglichkeit der Bundesagentur für Arbeit. Es ist eine Art finanzieller Gutschein, der für verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten eingelöst werden kann.
Das beinhaltet der Bildungsgutschein
Er beinhaltet die komplette Kostenübernahme für einen Meisterkurs oder eine Weiterbildungsmaßnahme zum Industriemeister für Mechatronik. Er hat eine Gültigkeit von drei Monaten und ist an ein festes Bildungsziel gekoppelt. Generell kann der Gutschein nur auf regionaler Ebene eingelöst werden.
Voraussetzungen
Antragsteller müssen eine abgeschlossene Berufsausbildung haben und mindestens drei Jahre in dem Beruf tätig sein. Mit der Weiterbildungsmaßnahme muss vorrangig eine drohende Arbeitslosigkeit verhindert oder eine bereits bestehende Arbeitslosigkeit beendet werden.
Antragstellung
Die Antragstellung erfolgt über die Bundesagentur für Arbeit.
WeGebAU
WeGeBAU ist eine Weiterbildungsmaßnahme für ältere oder geringqualifizierte Arbeitnehmer. Die soll in erster Linie Arbeitsplätze in den einzelnen Unternehmen retten und die Mitarbeiter bei ihren Weiterbildungsmaßnahmen unterstützen.
Voraussetzung
Die Antragsteller müssen älter als 45 Jahre alt sein und der Kategorie „geringqualifiziert“ angehören.
Das beinhaltet WeGeBAU
Wird die Teilnahme an dem Programm bewilligt, dann ist eine teilweise Kostenübernahme der Meister-Weiterbildung möglich.
Antragstellung
Die Antragstellung erfolgt über die Bundesagentur für Arbeit.
Bildungsurlaub
Auch innerhalb eines Bildungsurlaubes kann eine Weiterbildung zum Industriemeister Mechatronik erfolgen. Der Bildungsurlaub findet während der regulären Arbeit statt und wird bezahlt.
Voraussetzung
Diese Weiterbildungsmaßnahme zum Industriemeister muss innerhalb einer bestimmten Frist beantragt werden und zuvor mit dem Arbeitgeber abgesprochen sein. Zudem muss die Weiterbildungsmaßnahme dem beruflichen Zweck dienen und von Vorteil sein. Er darf keine anderen Arbeitnehmer benachteiligen oder deren Urlaubsansprüche einschränken.
Das beinhaltet der Bildungsurlaub
Der Bildungsurlaub stellt sicher, dass die Arbeitsstelle während der Weiterbildungsmaßnahme erhalten bleibt und eine Weiterbezahlung erfolgt. Allerdings kann Bildungsurlaub nur für eine maximale Dauer von 5 Tagen pro Jahr gewährt werden. Das bedeutet, dass er nur einen kleinen Teil der Weiterbildungsmaßnahme zum Industriemeister abdecken kann. Dafür besteht aber in vielen Bundesländern ein Rechtsanspruch.
Antragsstellung
Die Antragsstellung erfolgt direkt beim Arbeitgeber.
Bildungskredit
Der Bildungskredit ist eine Förderungsmaßnahme im Auftrag der Bundesregierung. Da sie mit dem Aufstiegs-BAföG kombiniert werden kann, ist sie auch für die Weiterbildung zum Industriemeister interessant.
Voraussetzung
Der Antragsteller muss sich innerhalb einer Ausbildungsmaßnahme befinden. Diese muss bereits weiter fortgeschritten sein. Sie ist daher ideal für Auszubildende, die kurz vor der Gesellenprüfung stehen und eine Weiterbildung zum Industriemeister anstreben.
Das beinhaltet der Bildungskredit
Der Bildungskredit gewährt ein zinsgünstiges Darlehen für die Aus- oder Weiterbildung. Die Beträge variieren und liegen zwischen 100 und 300 Euro pro Monat. Insgesamt darf der Förderbetrag die Höhe von 7200 Euro nicht überschreiten. Der Bildungskredit wird unabhängig vom Einkommen und von den Vermögenswerten gezahlt. Er kann mit dem Aufstiegs-BAföG kombiniert werden und zudem ist eine Tilgungsfreiheit bis zu vier Jahren möglich.
Beantragung
Zuständig für die Vergabe eines Bildungskredites ist das Bundesverwaltungsamt in Köln.
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